Unsere Leber produziert täglich etwa 700 ml Gallenflüssigkeit, welche zum Teil in der Gallenblase konzentriert und gespeichert wird. Die Gallenflüssigkeit spielt eine wichtige Rolle bei der Fettverdauung. Mit zunehmendem Alter und bei entsprechender Veranlagung kann es zur Bildung von Gallengrieß und schließlich Gallensteinen kommen.
Die Gallenblasenentfernung (Cholezystektomie) ist eine der häufigsten viszeralchirurgischen Operationen und kann fast immer minimalinvasiv durchgeführt werden. Meist wird die Operation geplant (elektiv) durchgeführt und ist mit einem stationären Aufenthalt von nur zwei Nächten verbunden.
Gründe für die Empfehlung zur Entfernung der Gallenblase
- Gallensteine, welche zu Schmerzen oder Verdauungsstörungen führen. Falls ein Stein bereits in den Gallenhauptgang gewandert ist und fest steckt, muss dieser in der Regel vor der Operation durch einen endoskopischen Eingriff (ERCP) entfernt werden.
- Gallenblasenentzündungen, meist ebenfalls ausgelöst durch Gallensteine. Bei einer akuten Entzündung mit Vereiterung (Gallenblasenempyem) oder gar einem Durchbruch der Gallenblase ist ein Notfalleingriff angezeigt, ansonsten wird die Entzündung mit einer antibiotischen Therapie vorbehandelt und dann nach Abklingen der akuten Entzündung operativ entfernt.
- Gutartige und bösartige Veränderungen der Gallenblasenwand.
Nach der Gallenblasenentfernung läuft die Galleflüssigkeit, welche weiterhin in der Leber gebildet wird, wie bisher auch direkt in den Dünndarm ab und ist für die normale Verdauung ausreichend. Es nach Entfernung der Gallenblase keine spezielle Diät eingehalten werden.
Gallensteine und eine eine Entzündung der Gallenblase können meist mittels Ultraschalluntersuchung (Sonografie) sicher nachgewiesen bzw. ausgeschlossen werden.
Hier finden Sie einen Überblick unserer Eingriffe an der Gallenblase und Gallenwege:
- Operation bei Gallensteinen (Cholezystolithiasis)
- Operation bei Gallenblasenpolypen
- Operation bei Gallenblasenentzündung (Cholezystitis)
- Operation bei Gallenblasen- und Gallengangskrebs (Cholangiokarzinom)
Gallensteine (Cholezystolithiasis)
Was sind Gallensteine?
Gallensteine sind ein festes, kristallisiertes Ausfallprodukt der Galle (Gallenflüssigkeit). Sie entstehen durch ein Ungleichgewicht löslicher Stoffe in der Galle. Genetische Faktoren spielen auch eine Rolle.
Wie werden Sie Gallensteine wieder los?
Gallensteine, die Beschwerden bereiten, sollten operativ entfernt werden. Wenn Gallensteine die Gallenblasenwand reizen, sich einklemmen und/oder den Abfluss der Galle behindern, kann es zu heftigen Koliken und Entzündungen (Cholezystitis) kommen. Es wird bei der Operation (Cholezystektomie) immer die Gallenblase mitsamt den Steinen entfernt.
Häufig verursachen Gallensteine keine Beschwerden und müssen auch nicht behandelt werden.
Gallenblasenpolypen
Was sind Gallenblasenpolypen?
Gallenblasenpolypen sind gutartige (benigne) Wucherungen. Sie betreffen die Gallenblasenwand. Gallenblasenpolypen sind prinzipiell nicht gefährlich. Eine Größe von einem Zentimeter und mehr stellt eine Indikation für eine OP dar. Denn mit zunehmender Größe steigt das Entartungsrisiko (die Krebsentstehung).
Gallenblasenentzündung (Cholezystitis)
Eine entzündete Gallenblase ist zumeist eine Folge von Gallensteinen. Was kann man bei einer entzündeten Gallenblase tun?
Es empfiehlt sich zunächst eine konservative Therapie mit Antibiotika. In einem Abstand von sechs Wochen sollte eine Gallenblasenentfernung erfolgen.
Nach der Operation kann es etwas dauern, bis der Gallensaft wieder komplett für die Verdauung ausreicht. Denn die bisherige Speicherung der Gallenflüssigkeit in der Gallenblase fällt weg. Wichtig zu wissen ist, dass unser Körper auch ohne das Organ Nahrung verdauen kann.
Gallenblasen- und Gallengangskrebs (Cholangiokarzinom)
Gallenblasen- und Gallengangskrebs sind selten. Sie bedürfen einer sehr genauen Diagnostik, damit ein individuell abgestimmtes Therapiekonzept erfolgen kann.
Dies ist zumeist eine Operation, ggf. in Kombination mit Chemotherapie.